Warum ist der Einsatz für trans* und inter* Personen wichtig? Wann wurde Asexualität das erste Mal anerkannt? Wie sieht die „Queer of Color“-Theorie aus? Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigt sich das LGBTQIA*-Buch, das im DK-Verlag in der Reihe „Große Ideen – einfach erklärt“ erschienen ist. Hier werden wichtige Themen mit Diagrammen, Illustrationen und Fotos anschaulich erklärt. Das Layout ist klar und übersichtlich. Die Sprache ist einfach. Daher eignet sich das Buch für Schüler*innen. Doch auch Erwachsene werden in den 336 Seiten viel Neues entdecken. Denn das Buch beschreibt wenig bekannte Einblicke in die queere Geschichte und in queere Themen weltweit. So war der Islam früher tolerant gegenüber homosexueller Liebe, wie im Kapitel über das Abbasiden-Kalifat (Jahre 750 bis 1258 nach Christus) zu lesen ist. In der Geschichte Japans waren Darstellungen über homosexuelle Beziehungen in der Edo- oder Tokugawa-Zeit (1603 bis 1867) weit verbreitet. Interessante Einblicke liefert das Kapitel über die chinesischen Lala-Communities. Lala ist ein chinesisches Slangwort, das lesbische Frauen und trans* Frauen mit gleichgeschlechtlichen Veranlagungen beschreibt. Die ersten Lala-Communities sind in den 1990er-Jahren in Städten wie Peking und Shanghai entstanden. 2021 outete sich die Fußballerin Li Ying als lala. Sie ist eine der bekanntesten queeren Personen in China. Das Kapitel über queere behinderte Identitäten stellt die wichtigsten Thesen der „Crip Theory“ vor. Für viele ist „Crip Theory“ gleichbedeutend mit Queer Disability Studies. Der Abschnitt „Wir brauchen Luft zum Atmen“ thematisiert die Herausforderungen von queeren Menschen im modernen Afrika.
DK Verlag (Hg.), Jon Astbury, Michael Bronski, Kit Heyam, Valerie Traub, Hannah Ayres, Nick Cherryman, Abigail Mitchell, Melissa Martin, Marcus Velke-Schmidt. Übersetzung: Corinna Saal, Friederike Hofert, Valo Christiansen. Große Ideen. Das LGBTQIA*-Buch. DK Verlag, München 2024.