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Wie hast du zu Drag gefunden?

Drag hat mich gefunden: Jupiter [Lady Nutjob] bekam 2017/18 die Chance im ­Marea aufzutreten. Sie hat mich dann gefragt, ob ich mit auftreten möchte, das war mein erstes Mal auf der Bühne. Wir hatten auch schon performative Akte auf die Bühne gebracht. Mein erstes Mal als Dragperson/Dragking auf der Bühne war ein „safe and consensual“, wie ich es genannt habe. Dabei ging es um BDSM und Fetischkleidung, das fand ich lustig.

Wie würdest du Drag definieren?

Wichtig ist mir das Spielen und die Auseinandersetzung mit dem Geschlecht. Nicht nur dem eigenen, auch den anderen, alles davor und dazwischen, alles darüber hinaus. Das Auseinanderneh­men, Neuaufsetzen, Hinter­fragen und Erfragen von Geschlechtergrenzen. Drag spielt mit Normen und Rollenbildern, sonst würde es nicht funktionieren. Drag spielt auch extrem damit, Dingen Sinn und Erkennungsmerkmale von Geschlechtern zuzuweisen.

Was bedeutet dir die Dragverwandlung?

Gerade als transmaskuline Person war das Kinging zu Beginn eine Spielwiese. Das hat auf meinem weiteren Weg mit Geschlecht Sinn gemacht. Ich konnte mich ein wenig ausprobieren und bin drauf gekommen, dass ich ich dieses Supermaskuline gar nicht mehr brauche. Mein Charakter hat sich mehr in eine Genderfuckrichtung entwickelt. Ich mische extrem maskuline Symbole mit femininen, bin eher so dazwischen, oder darüber hinaus.

Für welche Situationen nutzt du Drag?

Für ganz viel Kunst und Kunstvermittlung. Drag färbt die Performances mit einem unverkennbaren queeren Anstrich, deshalb erreiche ich damit das richtige Publikum. Ich war bei den Kings of Vienna, um FLINTA*-Personen eine Bühne zu ermöglichen. Wir haben uns damals dagegen entschieden Eintritt zu verlangen. Ich möchte, dass Kunst für unsere Community zugänglich bleibt. Es geht viel verloren, wenn der Eintritt dann 10€ kostet.

Vienna DRAGS

Vienna DRAGS ist ein Projekt von Mo Blau. Mo führte alle Gespräche und Foto-Shootings mit den Drags.