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Niklas <> Dumb Slut

Veränderst du dich in Drag?

Ich würde sagen, nicht sehr, sondern eher die Seite in mir, die schon da ist und die ich manchmal bereits auslebe, kommt mehr raus. Es ist mir dann erlaubt, mich geil und hot zu finden, ohne dass es arrogant rüberkommt. Weil ich das auch so manchmal tue. Ich merke keine große innerliche Transformation, eher eine äußere. Ich kann mehr sein.

Hat dich Drag als Person beeinflusst?

Ja! Im Sinne von Genderrollen, da war ich vorher manchmal unklar. Drag ist eine gute Methode zu sehen, in welchem Gender fühle ich mich wohler. Welche Genderausdrücke ich besser finde. Ich kann dadurch mit meiner Männlichkeit spielerisch umgehen, da das ja auch Drag ist, welches ich nach außen hin performe. Es hat mir wieder mehr Spaß an meiner angeborenen Männlichkeit gegeben, weil ich es jetzt viel mehr als Drag sehe. Dragqueens sind auch nur Menschen. Meine Angst gegenüber ihnen ist durch mein eigenes Drag weniger geworden. Das ist auch gut so, und gesund. Ich habe vorher gemeint, they ist auch mein Pronomen, der femininen Seite die ich in mir habe, kann ich durch Drag ein gesundes Ventil geben.

Niklas (he, they), queer [Foto: Mo Blau]
Niklas (he, they), queer [Foto: Mo Blau]

Hat Drag Einfluss auf die Gesellschaft?

Ich glaube schon. Leute hinterfragen dadurch, was Gender überhaupt ist. Leuten innerhalb der Community zeigt es die Möglichkeit eines spielerischen und lustigen Umgangs damit. Drag hinterfragt generell einfach Geschlechternormen, und hat dadurch einen spürbaren Einfluss auf die Gesellschaft.

[Foto: Mo Blau]

Vienna DRAGS

Vienna DRAGS ist ein Projekt von Mo Blau. Mo führte alle Gespräche und Foto-Shootings mit den Drags.

Von Mo Blau

HOSI Wien transgender Referat, früher Coming-Out-Team
(Foto: © Marie Dvorzak)