Ein solches Buch hätte ich mir als Jugendlicher gewünscht. Schon die bunte Aufmachung und die vielen tollen Illustrationen überzeugen. Auch der Inhalt ist großartig. Ziel des Buches ist es, junge Menschen über die queere Welt aufzuklären und die Personen hinter den Buchstaben LGBTIQA+ vorzustellen. Wofür jeder Buchstabe steht, wird in einem ausführlichen Kapitel erklärt. Es werden zu jedem Buchstaben nicht nur die jeweiligen Communities präsentiert, sondern in einfacher Sprache auch gesellschaftliche, historische, gesundheitliche und rechtliche Aspekte beleuchtet. Hinzu kommen Interviews, Portraits, Geschichten, Zitate und Checklisten. Nicht fehlen dürfen Hinweise zu Selbsthilfegruppen und Netzwerken. Toll ist, dass in diesem Buch viele queere Personen zu Wort kommen und ihre persönlichen Erfahrungen schildern. So erzählt beispielsweise Maissa über die non-binäre Geschlechtsidentität und Pansexualität. „Mir ist klar geworden, dass es mir genauso unangenehm ist, als Frau gesehen zu werden, wie es mir unangenehm ist, als Mann rumzulaufen“, sagt Maissa. In einem anderen Kapitel beschreibt Momo die Erfahrungen als inter* Person: „Ich finde, inter* zu sein ist großartig und ich würde es für nichts in der Welt ändern wollen.“ Auch Annina ist glücklich. Sie hat über ihre Sexualität lange gerätselt, bis ihr plötzlich alles schlagartig klar wurde: Sie spürt keine sexuelle Anziehung zu anderen Personen, daher bezeichnet sie sich als asexuell. Diese Erkenntnis war für sie eine Erleichterung. „Seitdem kann ich aufatmen. Ich bin angekommen und ich weiß jetzt, wer ich bin“, sagt Annina. Nicht nur junge Menschen, sondern auch Erwachsene werden mit diesem Buch viel Freude haben. ♕
Kathrin Köller, Irmela Schautz: Queergestreift – Alles über LGBTIQA+. Hanser Verlag, Berlin 2022.