„Ich würde mich als bisexuell und am asexuellen bzw. aromantischen Spektrum verorten. Außerdem bin ich Autist und habe eine ADHS-Diagnose.“
„Die Community im Gugg, da erlebe ich viel Verständnis für meine Behinderung. In anderen Teilen der Community würde ich mir genau das, also mehr Community, und weniger Datingfokus wünschen. Leute, die schon Ablehnung wegen ihrer Queerness erlebt haben, können grundsätzlich aber besser verstehen, wie es mir wohl wegen meiner Neurodivergenz geht. Ich umgebe mich deshalb fast nur noch mit queeren Menschen.“
„Als damals noch undiagnostizierter high-funktioning Autist, ist es mir schon im Zivildienst in der Betreuung von körperlich oder geistig stark behinderten Menschen übel aufgestoßen, dass sie meiner Meinung nach nicht mit genügend Respekt behandelt wurden. Behindert und weniger wert sein, sehen viele als miteinander verbunden. Behinderung entsteht oft jedoch dadurch, dass das Umfeld als Rahmenbedingung einen behindert. Unterschiedliche Neurotypen bringen z.B. unterschiedliche Fähigkeiten mit.“
„Es kann manchmal für einen selbst psychisch sehr schwer sein, wenn man merkt, wie einen die Behinderung einschränkt. Ich hatte viele Vorurteile internalisiert, wodurch ich erst spät Wörter für meine Identität gefunden habe. Jetzt ist das für mich einfach Normalität. Durch Begriffe kann ich schnell Bedürfnisse kommunizieren. Da hat mir meine Queerness geholfen mich mit mir selbst auseinander zu setzen.“
„Selbst wenn Leute sich ohne Diagnose als behindert bezeichnen, nehmen sie niemandem Unterstützung weg. Der Staat entscheidet eh, ob man eine Behinderung hat, die förderungswürdig, weil stark genug, ist. Ansonsten heißt es oft ‚friss, oder stirb‘. Deshalb ist Selbsthilfe und Gemeinschaft sehr wichtig. Eine Therapie ersetzt keinen Freundeskreis und umgekehrt.“
„Es ist wichtig sich eine Community zu suchen, die nicht nur daraus besteht kurz oberflächlich zu fragen, wie es einem geht. Ohne Leute, die mir bei meinem Selbstfindungsprozess zur Seite stehen, wüsste ich nicht, wo ich jetzt stehen würde.“
