„Ich sehe mich als Teil der queeren Community, weil ich die Projektleitung der Regenbogenparade mache, und schwul bin. Meine Behinderung ist jedoch oft erst auf den zweiten Blick sichtbar.“
„Als ich jünger war, meinte mal einer bei einem ersten Date zu mir: ‘Dass du nur eine Hand hast, das müsstest du aber schon Leuten vorher sagen!’ Das war für mich unverständlich, weil wenn ich den Menschen kennenlernen will, sollte das doch egal sein. Als er dann noch meinte ich müsse unbedingt in eine Selbsthilfegruppe, habe ich ihn darauf hingewiesen, dass gerade nur er hier ein Problem mit meiner Behinderung hat. Er ist dann gegangen.“

„Verbesserungsbedarf in der schwulen Community, weil da habe ich jetzt die meisten Erfahrungen, gibt es sicher immer. Gefühlt jeder muss ein Cornetto sein, braungebrannt, muskulös und vielleich noch XXL haben, ansonsten bleibt man auf der Strecke. Wenn man dann zusätzlich eine Behinderung hat, ist es noch schwieriger Leute kennenzulernen. Die schwule Community im Speziellen ist sehr oberflächlich. Wenn du einem bestimmten Bild nicht entsprichst, wirst du oft übersehen, sogar im Aktivismus.“

„Selbst beim Bewerbungsgespräch, wenn man denn mal nach 70 oder 100 Bewerbungen eingeladen wird, sehen manche beim Reinkommen die Hand und würden dir wahrscheinlich am liebsten gleich ins Gesicht sagen, dass du gleich wieder gehen sollst. Dabei erbringe ich in meinem Job die gleiche Arbeitsleistung wie meine Kollegen ohne Behinderung, oder übererfülle sie sogar.“

„Bei der Debatte um die Bezeichnung von Behinderung habe ich ehrlich gesagt irgendwann selbst den Faden verloren. Sagt man da nicht gerade eher Mensch mit Einschränkungen? Ich sage gerne, ich bin ein Behinderter und aus. Wo ich mir aber schon denke, da sollten auch einige in meinem Umfeld die Verwendung des Wortes behindert überdenken, ist, wenn sie es nicht als Beschreibung, sondern als Beleidigung verwenden.“

„Behindert kann sich grundsätzlich jeder nennen, der sich davon beschrieben fühlt, wichtig ist es aber auch Diagnosen oder Nachweise für eine rechtliche Absicherung zu bekommen. In jungen Jahren will man sowas wie einen Behindertenpass still im Kämmerlein lassen, mittlerweile denke ich mir, warum nicht nutzen?“
„Man soll sich nicht unterkriegen lassen. Also selbst wenn einige wenige schwarze Schafe einen in der Community ablehnen, es gibt immer einige mehr Leute, die einen wertschätzen.“