Kategorien
Community & Politik

Mit Frauenpower ins neue Jahr 2022

Die Lesben der HOSI Wien

Als gewöhnliche Besucherin der HOSI-Wien-Lesben*abende hat Lisa Hermanns schon in den letzten Jahren an der Bar im Vereinszentrum Gugg ausgeholfen. Auch als ehemalige Referentin der HOSI-Jugend habe sie die Arbeitsabläufe im Vereinszentrum Gugg bereits gut kennengelernt und so manche Gesichter am Mittwochabend, in der Heumühlgasse 14, im Vereinszentrum Gugg, seien ihr bekannt, sagt Hermanns. Vor allem gegenüber Barbara Fröhlich und Petra Springer, die beiden Organisatorinnen der 40 Jahre Lesben*gruppe-Jubiläumsfeier im Vereinszentrum Gugg, sei sie sehr dankbar. Die beiden haben ihr als neue Referentin der HOSI-Wien-Lesben*gruppe auch geholfen. Begeistert arbeitet sie mit den beiden Frauen aufgrund ihres Wissens, Engagements und persönlicher Einstellung nun regelmäßig politisch zusammen, sagt sie. Gleichzeitig ist Hermanns mit Ende des Jahres 2021 vollständig aus der HOSI-Wien-Jugendgruppe ausgestiegen, um ausschließlich mit mehr Energie in ihrer neuen Funktion als Referentin der HOSI-Wien-Lesben*gruppe aktiv tätig zu sein.

Eines ihrer neuen Ziele für das neue Jahr 2022 sei es, mehr Frauen und Lesben einzubinden, um stärker gemeinsam die Abende der HOSI-Wien-Lesben*gruppe zu gestalten. Derzeit sind zwischen 15 und 30 Gästinnen, davon fünf bis zehn Stammgästinnen, jeden Mittwochabend im Vereinszentrum Gugg. In weiterer Folge möchte Hermanns mit dem Ende des Corona-Lockdowns auch wieder Karaoke und Lesungen anbieten. Auch von früher sind einige aus den Anfängen der HOSI-Wien-Lesben*gruppe wieder bei den Treffen am Mittwochabend dabei, was zu einem guten Austausch und zu mehr generationenübergreifende Diskussionen führe, sagt Hermanns. Es sei schon sehr fein, wenn manche nur als Gästinnen zu den gemeinsamen Lesben*abenden kommen, um den sogenannten women-only-space zu nutzen. Aber ihr sei es auch wichtig, die lesbischen, bisexuellen und queeren Frauen einfach sichtbarer zu machen. Einen ganzen Abend einmal in der Woche zu nutzen, um gemeinsame Aktivitäten zu planen, mit anderen frauenfokussierten Organisationen in Wien, österreichweit, wie auch international verstärkt zusammenzuarbeiten und sich zu vernetzen. Anfangs liegt der Fokus auf der Vernetzung der Frauen und Lesben in der Wiener Szene, sagt Hermanns.

Zwei wesentliche politische Höhepunkte im neuen Jahr 2022 hat Hermanns schon jetzt für ihre HOSI-Wien-Lesben*gruppe geplant: Einerseits am 26. April, dem sogenannten Lesbian Visibility Day, dessen Programm sich jedoch noch in der Phase der detaillierten Ausarbeitung befindet. Andererseits auch am 8. März, dem feministischen Kampftag, gemeinsam an den bereits gut vorbereiteten Demonstrationen teilnehmen, und als Lesben*gruppe auch Statements ausarbeiten, um diese in den Social Media-Foren sowie auf Transparenten sichtbar zu veröffentlichen. Dabei sei es ihr wichtig, transinklusiv aufzutreten und keine auszuschließen, sagt Hermanns. Schließlich bleibe auch das Vereinszentrum Gugg am Mittwochabend für alle Frauen, egal welcher sexuellen Orientierung, ob lesbisch, bi, trans, oder non-binär, geöffnet, wie auch der gesamte HOSI-Verein transinklusiv sei. Transfrauen erfahren Diskriminierung aufgrund der gleichen patriarchalen und sexis­tischen Gesellschaftsstrukturen wie cis Frauen und sind deshalb selbstverständlich Teil der HOSI Wien Lesben*gruppe. Nur mit vereinten Kräften kann der Kampf gegen diese Gesellschaftsstrukturen gewonnen werden.

Neben den spezifischen Aktionstagen für Frauen*Lesben stehen wie jedes Jahr der IDAHOBIT, der Regenbogenball (verschoben auf Mai) und die Regenbogenparade auf dem Programm der HOSI-Wie-Lesben*gruppe. Zusätzlich bietet die Frauenfußball-EM Gelegenheit um mit Public Viewing das Gugg zu füllen.

Von Veronika Reininger

Freiberufliche Journalistin (Foto: © Bettina Frenzel)