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Jugendstil

Ehrenamtliche queere Jugendarbeit

Die ehrenamtliche Arbeit war schon immer ein Grundpfeiler der LGBTIQ-Bewegung und spielt auch jetzt noch eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Akzeptanz und Inklusion. Menschen, die sich ehrenamtlich für queere Angelegenheiten engagieren, tragen maßgeblich dazu bei, die Rechte und das Wohlbefinden von queeren Personen zu stärken. Vor allem für Jugendliche ist es besonders wichtig einen Raum zu haben, in dem sie sich mit Gleichgesinnten austauschen können und die Möglichkeit haben, über ihre sexuelle Orientierung bzw. queere Identität zu sprechen. Ebenso brauchen sie queere Vorbilder, die sie in ihrer Entwicklung positiv beeinflussen können. In ein paar Monaten wird es endlich soweit sein: Das erste queere Jugendzentrum wird in Wien eröffnet. Dadurch wird eine professionalisierte Anlaufstelle für Jugendliche aus der LGBTIQ-Community geschaffen. Bis dahin ist die ehrenamtlich organisierte Queer Youth Vienna der HOSI Wien (die es bereits seit 40 Jahren gibt) mit ihrem wöchentlichen Jugendabend ein wichtiger Treffpunkt für junge Queers. 

Als ehrenamtliche queere Aktivist*innen setzen wir uns dafür ein, dass queere Jugendliche einen Raum haben, der zur Entfaltung dient und an dem sie beraten werden können. Die Beratungsgespräche zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf einem Peer-to-Peer Konzept beruhen, bei dem allerdings einige Mitglieder des Jugendteams keine professionalisierte Ausbildung haben. Dies ist von besonderer Bedeutung, da viele dieser Gespräche Identitätsfragen, Familienkonflikte oder finanzielle Krisen betreffen, die uns oft an persönliche Grenzen stoßen lassen. Durch monatliche Supervisionen können wir eine professionellere Herangehensweise erreichen, dennoch müssen wir uns bewusst sein, dass wir diese Arbeit ehrenamtlich machen und es nicht schaffen, an die Ebene der Professionalität heranzukommen. Daher ist es für uns als Aktivist*innen eine Erleichterung, dass es durch eine professionalisierte Anlaufstelle einen Austausch und auch eine Entlastung für uns geben wird. 

Die ehrenamtliche queere Arbeit ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Kampfes für Akzeptanz in unserer Gesellschaft. Diejenigen, die sich freiwillig für queere Angelegenheiten engagieren, verdienen Anerkennung und Unterstützung, da sie einen positiven Einfluss auf die Welt und das Leben von vielen Menschen haben. Bis das queere Jugendzentrum eröffnen wird, ist es also unsere Aufgabe, die Jugendlichen so gut wie möglich auf ihrem Weg zu begleiten und unterstützen. Aber auch danach bleibt der Jugendabend natürlich bestehen. 

Vera Huber
Jugendreferentin

Von Gastautor*in

Unter diesem Tag versammeln sich verschiedene Gastautor*innen der LAMBDA.