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Editorial

Viel mehr als Corona

Corona ist weiterhin das dominierende Thema in öffentlichen Medien und privaten Gesprächen, mit all den teilweise verheerenden Auswirkungen auf Arbeit, Freizeit, Wirtschaft, Kultur, privates und öffentliches Leben. Gleichzeitig stellt sich tatsächlich eine gewisse Routine ein, mensch gewöhnt sich ja an alles irgendwie.

In Wien stehen Wahlen bevor, wie die Leser an Moritz Yvons Artikel zu den Wiener Parteien und auch an den vielen Inseraten erkennen können. Auch in dieser Wahl müssen wir daran denken, dass der Kampf der LGBTIQ Community noch lange nicht vorbei ist, nicht in der Welt, nicht in Europa, nicht einmal in Österreich, wie wir es erst vor wenigen Wochen wieder in Graz erleben mussten.

Als Schwerpunkt werfen wir diesmal einen Blick über Corona hinaus auf das weite Gebiet LGBTIQ Gesundheit. Gerade hier zeigen sich wieder die besonderen Umstände und Bedürfnisse der LGBTIQ Community. Es gibt beeindruckende Erfolgsgeschichten von Beharrlichkeit und Aktivismus, wie die Entwicklung der AIDS Medikation in den letzten Jahrzehnten. Diese hat inzwischen zur PrEP geführt, einer hervorragene Möglichkeit, diese tödliche Krankheit zu vermeiden.

Doch es gibt noch viel zu tun. Insbesondere die trans*- und intergeschlechtlichen Personen müssen sich großen Herausforderungen stellen, die leider zu einem guten Teil auf schlechte Ausbildung und Ausrüstung der Medizinerschaft beruhen. Ich freue mich, dass die LAMBDA wieder Gastartikel von trans* und inter* Aktivist*innen bringen kann. Die Autorinnen kommen aus verschiedenen Ecken und Vereinen und bringen so diverse Aspekte und Erfahrungen ein. Das zeigt sich auch in den Bezeichnungen, die sie für sich und ihre Community wählen – Bezeichnungen, die unterschiedliche Überlegungen, Diskussionen und (geschichtliche) Auff assungen widerspiegeln.

Spannende Lektüre!

Von Sven Mostböck

Chefredakteur Lambda