Ein unvollständiger Rückblick
Am 12. Januar fand das zweite Treffen zum im letzten Jahr gestarteten Dialogprozess mit dem österreichischen Bundesheer statt. Nach einer umfassenden Erhebung der Situation von LGBTIQ-Personen im Bundesheer wurden nun diese und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung diskutiert. Was davon tatsächlich von den oberen Entscheidungsträger*innen angenommen und umgesetzt wird, wird uns bei den nächsten Treffen beschäftigen…
Ende Januar besuchte eine kleine Delegation der HOSI Wien Pride Budapest. In einem informellen Austausch sprachen wir mit Máté und Viki über Projekte und Organisationserfahrungen.
Der Regenbogenball hingegen wurde von Ende Januar auf Mitte Mai verschoben: Am 21. Mai werden wir nun sozusagen in den Pride Monat Juni hineintanzen. Aber etwas Party gab es trotzdem: am 15 Januar hatten wir im Gugg unsere Neujahrsfeier, die ja eigentlich auch eine verschobene Weihnachtsfeier war. So läßt sich doch immer wieder etwas Spaß finden.
Am 18. Februar fand der HOSI Wien Kinoabend statt. Im Schikaneder Kino wurde „Große Freiheit“ gezeigt – mit freiem Eintritt für HOSI Wien Mitglieder. Der Film erzählt die Geschichte der Beziehung, womöglich sogar Liebe, zweier Männer im Nachkriegsdeutschland, als der Paragraph 175 noch in Kraft war. Anschließend konnte man den Abend noch gemütlich in der Schikaneder Bar ausklingen lassen.
Jürgen Pettinger stellte sein Buch „Franz. Schwul unterm Hakenkreuz“ in einer Lesung am 28. Februar im Gugg vor, mit anschließender Diskussion. Franz Doms ist eines der vergessenen Opfer der NS-Justiz. Wie tausende andere schwule Männer wurde er verfolgt, diskriminiert, inhaftiert und schließlich zum Tode verurteilt. Doch Pettingers Zugang ist mehr als eine bloße Rekonstruktion der Fakten. Er taucht tief in die Welt Franz Doms’ ein und zeichnet dessen letzte Lebensjahre auf intime und packende Weise nach. Zu dem Buch schrieb Christian Höller in seiner Rezension in der letzten Ausgabe der Lambda, #4/2021: „Beim Lesen können die Tränen kommen.“
Und ganz am Schluss noch eine Vorschau: Am 29. April ist es soweit: der Helga-Pankratz-Platz wird in Margarethen eingeweiht. Helga Pankratz war Mitbegründerin der HOSI Wien Lesben*gruppe und unserer Jugendgruppe, Obfrau von 2001-2004 und darüber hinaus eine „Vorreiterin auf einem bockigen Pferd“, so der Titel ihres Porträt in der letzten Ausgabe der Lambda (#4/2021).
