Personen, die mit ihrer Sexualität nicht zufrieden sind und offen für Neues sind, ist dieses Buch zu empfehlen. Die Wiener Sexualberaterinnen Beatrix Roidinger und Barbara Zuschnig zeigen darin, wie ein positiver Zugang zur eigenen Sexualität aussehen kann und was die sexpositive Bewegung ausmacht. Dabei handelt es sich um kein neues Partyformat oder wilde Orgien, wie oft angenommen wird. Vielmehr geht es um eine gesunde und ehrliche Haltung zu sich selbst und zu anderen Personen im Umgang mit der Sexualität. Oft können Menschen die Intimität und Sexualität, nach der sie sich sehnen, nicht leben. Das Buch lädt dazu ein, sich offen mit der eigenen Sexualität, mit den eigenen Wünschen und Sehnsüchten auseinanderzusetzen. Gleichzeitig regt die Lektüre dazu an, spielerisch und experimentell Neues auszuprobieren. Wichtig dabei sind eine achtsame und liebevolle Beziehung zum eigenen Körper, eine bewusstere Wahrnehmung der sexuellen Fantasien und die Belebung des kreativen Potenzials. Unerlässlich für sexpositive Menschen ist eine offene und ehrliche Kommunikation. Gerade das Sprechen und der Austausch über die Bedürfnisse und Verletzlichkeit schafft Verbundenheit und Nähe. Dabei wird jedes Nein bedingungslos akzeptiert. Inspirierend sind die in dem Buch geschilderten Fallbeispiele und Erfahrungsberichte der Autorinnen. Gerade LGBTIQ*-Menschen fühlen sich in der sexpositiven Bewegung wohl. Denn es wird die Anerkennung von nicht-binären Geschlechtsidentitäten und die Wertschätzung von Menschen, die verschiedene Neigungen, Vorlieben und Lebensweisen haben, eingefordert.
Beatrix Roidinger & Barbara Zuschnig: Sex Positiv. Goldegg Verlag, Wien 2021.
