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Die Idee, den Regenbogenball fĂŒr mehr internationale Vernetzung zu nutzen, kam uns schon vor einigen Jahren, als immer auffĂ€lliger wurde wie viele internationale GĂ€st*innen uns jedes Jahr fĂŒr eine rauschende Ballnacht besuchen. Die noch recht neue Arbeitsgruppe „Internationales“ der HOSI Wien veranstaltete am Vorabend des Regenbogenballs einen Empfang fĂŒr internationale GĂ€st*innen im CafĂ© Gugg: Unser Regenbogenempfang bzw. Rainbow Reception war geboren. UrsprĂŒnglich als kleines Event geplant war schnell klar, dass wesentlich mehr internationale Aktivist*innen in der Stadt sind als angenommen.

Eingeladen waren internationale GĂ€ste, die zum Regenbogenball anreisten, sowie weitere interessierte queere Aktivist*innen aus unseren NachbarlĂ€ndern. Da das Event aufgrund des großen Andrangs auch in unseren offenen BarrĂ€umlichkeiten stattfand, hatten auch regulĂ€re Besucher*innen des CafĂ© Gugg die Möglichkeit, sich mit unseren GĂ€st*innen zu unterhalten. Die Veranstaltung diente nicht nur dazu, Netzwerke auszubauen oder Freundschaften zu knĂŒpfen, sondern vor allem auch Erfahrungen auszutauschen und die Bildung einer mitteleuropĂ€ischen Vernetzung von queeren Aktivist*innen zu fördern.

Die meisten Teilnehmenden kamen aus unseren direkten NachbarlĂ€ndern: engagierte Menschen aus vielen Teilen Deutschlands, aus der Schweiz, Tschechien, Italien, Ungarn, Slowenien und der Slowakei. Aber auch Gruppen und Einzelpersonen aus ferneren LĂ€ndern waren prĂ€sent. So nahm eine Gruppe französischer Aktivist*innen den weiten Weg auf sich und auch serbische, maltesische, britische und albanische Aktivist*innen scheuten die Anfahrt nicht. Diese bunte Mischung zeigt die internationale Dimension der Veranstaltung Regenbogenball und den Bedarf, grenzĂŒberschreitende Verbindungen in der queer-aktivistischen Gemeinschaft weiter zu stĂ€rken. Die besondere Bedeutung, die die Wiener Community aufgrund ihrer geografischen Lage einnehmen kann, hat sich an dieser Veranstaltung wieder einmal deutlich gezeigt. Unser Ziel muss sein die Bande der Freundschaft in unsere NachbarlĂ€nder noch enger zu knĂŒpfen, denn im Moment ist noch viel Luft nach oben. Beispielsweise waren Vertreter*innen von Organisationen aus Bratislava und Brno (beide StĂ€dte wohlgemerkt weniger als 2 Stunden von Wien entfernt) zum ersten Mal bei uns zu Gast!

Der Abend begann mit einer freundlichen BegrĂŒĂŸung, einem Glas Prosecco und einem kleinen HĂ€ppchen Buffet. Die Teilnehmer*innen hatten die Gelegenheit, sich in entspannter AtmosphĂ€re kennenzulernen und stiegen in den meisten FĂ€llen direkt in rege Diskussionen ein. Der Austausch drehte sich viel um die aktuellen Bedrohungen, denen die europĂ€ische LGBTIQ Bewegung ausgesetzt ist, aber auch praktische Fragen rund um Aktivismus wurden ausfĂŒhrlich besprochen. NatĂŒrlich war auch der Ball, dessen Programm und die jeweiligen Outfits ein omniprĂ€sentes Thema der GesprĂ€che.

Der Regenbogenempfang, die erste offizielle Veranstaltung unserer AG Internationales, erwies sich als ein voller Erfolg und verdeutlichte einmal mehr die Bedeutung von internationaler Zusammenarbeit und SolidaritĂ€t. Der Austausch zwischen den Teilnehmer*innen stĂ€rkte nicht nur unser gemeinsames Netzwerk, sondern förderte auch das VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass wir trotz aller Unterschiede Teil derselben Bewegung sind: der europĂ€ischen Pride-Bewegung. Gerade im Jahr der Wahl zum EuropĂ€ischen Parlament sind solche Erinnerungen von großem Wert. Wir können also mit Fug und Recht sagen: Der Regenbogenempfang war ein lĂ€ngst ĂŒberfĂ€lliger voller Erfolg.

Von Michael Stromenger

Sozialarbeiter in Wien